20. April 2024 Timo Hörske - persönlicher Blog

Feige & tote Wespen – spannende natürliche Phänomene

Es gibt Dinge, welche man nicht wissen muss, die aber interessant genug sind um davon schon mal gehört zu haben. Heute in der Kategorie “Unnützes Wissen”: Was haben Wespen mit der als Speisefrucht beliebten Feige gemein? Hat wer von euch schon mal eine Wespe gegessen? Die meisten werden diese Frage wahrscheinlich mit “Nein” beantworten. Ich sage euch: Ihr habt und zwar wenn Ihr eine Feige genossen habt. Sicherlich nur die Überreste einer Wespe, aber immerhin.

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Wie kommt eine tote Wespe in die Feige?

Blastophaga psenes.jpg
Gemeinfrei, Wikipedia

Die komplizierte Bestäubung des Feigenbaums ist die Ursache für die sterblichen Überreste in den leckeren Feigenfrüchten. Die essbare Feige ((Ficus carica var. domestica)) ist für Ihre Vermehrung auf die Pollen der Bocksfeige ((Ficus carica var. caprificus)) angewiesen.

Denn die Gattung der Feigen sind einhäusig getrenntgeschlechtig, d.  h. es gibt männliche und weibliche Blüten, die zusammen auf einem Pflanzenexemplar vorkommen.  Die Variante der echten Feige , die die essbaren Früchte hervorbringt, besitzt nur weibliche Blüten. Da die männlichen Blüten an einer Pflanze fehlen, kann sie sich also alleine gar nicht vermehren. Dafür gibt es die Holz- oder Bocksfeige, diese enthält kurzgrifflige weibliche Gallenblüten und männliche Blüten. Die Bocksfeige ist also funktionell die männliche Pflanze.

In der Blüte der ungenießbaren Bocksfeige wachsen Feigenwespen (( Die Feigenwespen (Agaonidae) sind eine Insektenfamilie aus der Überfamilie der Erzwespen (Chalcidoidea), von denen rund 35 Arten bekannt sind. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihre Eier in die Blütenstände von Feigen-Arten ablegen und damit gleichzeitig die Bestäubung der Blüten besorgen. Diese Symbiose nützt den Feigenwespen, indem Eier und Larven in den Blütenständen bzw. später den Früchten geschützt sind und Nahrung finden. Üblicherweise besteht eine sehr enge Beziehung zwischen Feigenwespen- und Ficus-Arten. Es gibt aber auch viele Feigenvarietäten mit Selbstbefruchtung. – Seite „Feigenwespen“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 4. August 2015, 14:07 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Feigenwespen&oldid=144709507 (Abgerufen: 24. Oktober 2017, 16:05 UTC) )) heran. Die zum Flug fähigen weiblichen Feigenwespen verlassen die Blüten, um ihre Eier in andere Bocksfeigenblüten abzulegen. Bei dem Ausfliegen aus einer männlichen Blüte nehmen sie Blütenstaub mit sich. Sie fliegen anschließend in die weiblichen Blüten der Bocksfeige – aber auch in die der Essfeige, die der Bocksfeige sehr ähnlich sind. Durch die sehr enge Öffnung der Blüten verlieren die Insekten ihre Flügel. Dann wird die Blüte bestäubt und die Wespe verstirbt in der befruchteten Blüte. Die Feige reift heran und umwächst die Wespe. Durch Enzyme wird die Wespe in der Frucht verdaut. Es bleibt ein Abbauprodukt des toten Insektes übrig und verbleibt in der reifen Frucht.

Hier entdeckt.

Bildquellen

Ein Kommentar

  1. Als ehrlich, dass ist vielleicht interessant, aber auch ekelig in meiner Vorstellung. Die Natur hat schon merkwürdige Dinge hervor gebracht.

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