27. März 2024 Timo Hörske - persönlicher Blog
Mythos Beitragsbild, Mythen

Mythen: Wäsche waschen zwischen den Jahren? Lieber nicht!

Es ist ein beharrlicher Mythos, der sich seit Menschengedenken als Überlieferung gehalten hat: Zwischen den Jahren soll man keine Wäsche waschen. Viele, vor allem ältere Mitmenschen, halten sich immer noch daran. Sie befürchten das Schlimmste, bis zum Tod eines Familienangehörigen, wenn in der Zeit zwischen Weihnachten und dem 6. Januar die saubere Wäsche an der Leine im Wind wehen.

Die Geschichte hinter dem Aberglauben

Was steckt hinter diesem Brauchtum der besagt, dass zwischen den Jahren keine Wäsche gewaschen werden und schon gar nicht draußen auf der Leine im Wind flattern darf? Ich hatte, bevor ich den Artikel geschrieben habe, auch keine Ahnung von dem Ursprung dieses Aberglaubens. Es gibt immer noch viele Familien in der ganzen Bundesrepublik, in denen sich diese Gepflogenheit, auch im Zeitalter von Wäschetrocknern und Co., hartnäckig hält. Auf alle Fälle habe es etwas mit dem Tod zu tun, so mein vorheriger Kenntnisstand.

Schuld daran soll Wotan sein. Hinter diesem Mythos steckt als der Hauptgott in der nordischen und kontinentalgermanischen Mythologie, besser bekannt als Odin. Wotan soll der Legende nach zwischen Weihnachten und dem sechsten Januar mit seinem achtbeinigen Hengst Sleipnir unterwegs sein.

Diese Zeit werden auch als Raunächte bezeichnet, in denen die Naturgesetze in der Vorstellung der Menschen früherer Zeit als eingestellt galten. Sollte sich Odin draußen in den Wäscheleinen verheddern, dann droht Verderben. Denn der Gott könne so nicht mehr dafür sorgen, dass die Gesetze im neuen, jungen Jahr wieder seinen Gang gehen können. Auch die Prinzipien des Todes würden, dann nicht mehr funktionieren und Vater Tod könnte sich einen Verwandten alsbald annehmen.

Drinnen Wäsche aufhängen geht doch in Ordnung?

Mitnichten, denn die Wäsche einfach drinnen aufzuhängen ist einer weiteren Überlieferung nach ebenfalls brandgefährlich. Denn die aufgehängte Wäsche könnte von den stöhnenden, heulenden und johlenden Reitern der Wilden Jagd, die ebenfalls zur Zeit der Raunächte unterwegs sind, gestohlen werden und im Laufe des Jahres seinem Besitzer nur noch als Leichentuch dienen.

Welchen Aberglauben kennt ihr? Gibt es Rituale, die ihr von euren Eltern oder Großeltern übernommen habt?

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